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Genussexperte
by Bangout

Die Rebsorte

Im Laufe von Jahrhunderten haben die Weinbauern im Hügelland um Conegliano-Valdobbiadene ihre sonnigsten Hänge in Weingärten verwandelt. Der Prosecco wird hier seit über 200 Jahren angebaut.
Seit Beginn des 19.Jahrhunderts, mit der Gründung der Weinbauschule und der Forschungs-und Versuchanstalt in Conegliano, wird die Erforschung und die Verbreitung der Rebsorte Prosecco im gesamten Anbaugebiet vorangetrieben.

Die Herkunft dieser Rebsorte ist nicht genau geklärt. Aber es heißt, dass sie schon im Römischen Reich unter dem Namen “Pucino” verbreitet war und einen Wein hervorbrachte, den Kaiserin Livia Augusta besonders schätzte. Sicher ist jedenfalls, dass die Prosecco-Rebe seit über zwei Jahrhunderten in den Hügeln von Conegliano-Valdobbiadene ein ideales Habitat findet, in dem sich inzwischen auch verschiedene Biotypen verbreitet haben. Einer davon, der Prosecco Balbi, ist die Frucht einer Klon-Selektion, die der Graf Balbi Valier in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts vorgenommen hatte. Er wird noch heute angebaut.

Der Prosecco Balbi ist erste Selektion, die schriftlich dokumentiert wurde. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Forschungs- und Versuchsanstalt für Weinbau immensen Recherchen gewidmet, die folgendes Ziel haben: Die Rebsorte an die unterschiedlichen Wachstumsbedingungen im Hügelland um Conegliano-Valdobbiadene anzupassen, um die Typizität des Produktes zu schützen und zu gewährleisten.

Prosecco ist eine kräftige und starkwüchsige Rebe, mit haselnussbraunen Trieben. Ihre Trauben sind eher groß, länglich und lockerbeerig, die Beeren schimmern goldgelb zwischen großen Blättern von leuchtendem Grün.

Welche Rebsorten tragen zur Produktion des weltweit bekannten und geschätzten Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene bei?

Die Prosecco-Rebsorte macht die Grundstruktur der Weine aus Conegliano-Valdobbiadene aus. Aber Verdiso, Perera und Bianchetta, die als weniger bedeutsame Rebsorten gelten, dürfen im Prosecco DOC-Gebiet bis zu 15 Prozent beigefügt werden. In manchen Jahrgängen und in einigen Unterzonen können ihre Eigenschaften zur organoleptischen Ausgewogenheit des Proseccos beitragen.

Der Anbau von Verdiso ist im Gebiet von Conegliano seit 1700 dokumentiert. Im 19.Jahrhundert hatte er sich zur am stärksten verbreiteten Rebsorte entwickelt. Heute kommen seine Säure und guter Geschmack der Prosecco-Herstellung zugute. In heißen Jahrgängen spielt der Verdiso eine wichtige Rolle, um den Säuregehalt auszugleichen und so die typische Frische des Prosecco zu gewährleisten.

Die Perera wurde in der Provinz Treviso schon im 19.Jahrhundert angebaut. Vor allem in der Gegend um Valdobbiadene fügte man sie dem Prosecco in geringen Mengen bei, um Duft und Aroma zu erhöhen. Der Name (pera=Birne) bezieht sich entweder auf den Geschmack des Fruchtfleisches, der tatsächlich an Birnen erinnert, oder er leitet sich, was wahrscheinlicher ist, von der Form der Traube ab, die wie eine große, umgedrehte Birne aussieht.

Die Bianchetta ist seit dem 16.Jahrhundert dokumentiert und stammt nach den Studien einiger Autoren aus der Gegend von Treviso. Sie hat den Vorteil, früher zu reifen als der Prosecco, und kommt deswegen vorwiegend in kühlen Jahrgängen zum Einsatz, um den Prosecco zu verfeinern und abzurunden. Dank ihrer Frühreife kann sie, wie auch Verdiso, in den höheren und schwierigeren Lagen angebaut werden.

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